Freitag, 22. Dezember 2017

Last-Minute-DIY-Weihnachtsbaumschmuck

Jahaa, man könnte meinen, ich betätige mich gerade nicht kreativ. Das Gegenteil ist der Fall - in letzter Zeit sind diverse Kindersocken, Babyschuhe, ein Shirt, eine Patchworkdecke und eine zweite gestrickte Babydecke entstanden. Einen Teil habe ich gar nicht fotografiert, bevor er auf die Reise ging, die zweite Hälfte folgt hoffentlich noch, sobald es mal wieder halbwegs hell ist und ich motiviert bin, Fotos zu machen.

Jetzt aber noch eine kleine Bastelei, die man auch auf den letzten Drücker noch unterkriegt (etwa weil man feststellt: "Uups, ich hab gar nicht so viel Kugeln für den Baum, wie ich dachte" ;).


Man benötigt: Schönes bedrucktes Papier (man könnte sich auch welches ausdrucken - Notenbögen stell ich mir zum Beispiel hübsch vor - für die eine Variante bräuchte man beidseitig bedrucktes, ansonsten muss man kleben, so dass das Papier von beiden Seiten bedruckt ist). Ich habe mir für Basteleien schon vor einiger Zeit zwei Bücher aus der Grabbelkiste von einem Antiquariat mitgenommen, bei denen mir Druck und Satz gefallen haben - außerdem haben sie dann schon schön Patina. Aber man muss es übers Herz bringen, Bücherseiten zu zerschneiden.. ich kann das, wenn ich Bücher extra dafür kaufe. Hier musste ein Lexikon für mittelhochdeutsch daran glauben..


Für die 3D-Bäume und Sterne habe ich mir dann je eine Vorlage aus dem Internet gesucht, ausgedruckt und ausgeschnitten (selber zeichnen geht natürlich auch - wichtig ist nur, dass es symmetrisch wird).


Anschließend überträgt man die Form auf die Buchseiten und schneidet je 4 Sterne und/oder Bäume aus. Aufeinanderlegen, die Mitte markieren und einmal mit der Nähmaschine drübernähen, oben und unten die Fäden lang genug lassen. Jetzt werden die einzelnen Papierschichten auf die jeweils andere Hälfte gefaltet (versteht man was ich meine?), je 2 zur einen Seite, 2 zur anderen Seite. Sieht doch schon ganz gut aus! Die Fäden oben kann man jetzt einfach verknoten und hat eine Aufhängug, unten kann man noch ein kleines Holzperlchen dranknoten, aber auch das - kein Muss. Ich dachte, sie hängen dann besser, außerdem hatte ich noch welche im Fundus. Und fertig ist der hübsche Christbaumschmuck (auch geeignet für Mistelzweige, sonstige Zweige..).



Und für die, dies gern noch einfacher hätten gäbe es natürlich noch diese Variante: zwei Sterne (oder welche weihnachtliche Form auch immer) ausschneiden, aufeinander legen, einmal drumherum nähen, fertig. Anhängerfaden kann entweder zwischen die Sterne gelegt und miteingenäht werden oder man lässt den Faden lang genug und fängt in einer Spitze an zu  nähen - und ansonsten kann man ja auch einfach mit einer Nadel durchstechen und einen Faden durchziehen. Sieht nicht ganz so elaboriert und etwas shabby aus, ich mags aber trotzdem ;).


Dann bleibt nur noch, euch frohe Weihnachten und schöne Festtage zu wünschen. Kommt zur Ruhe, geht spazieren, trinkt Punsch und verbringt die Tage genauso, wie ihr möchtet - egal ob laut oder leise.

Das hier waren übrigens meine Weihnachtskarten 2017..


Mittwoch, 1. November 2017

Damejakka Loppa - mein erster Fairisle Cardigan

Wieder mal was aus der Kategorie "was lange währt.." - im Januar habe ich begonnen, meine erste Strickjacke mit Fairisle-Technik zu stricken, also mehrfarbig (das hatte ich vorher nur mal bei Socken ausprobiert). Das Projekt: Damejakka Loppa - Ich hatte im Januar und März auch schon mal davon berichtet. Stricktechnisch ging es danach auch ganz gut voran - einige Bahnreisen machens möglich. Irgendwann hing ich etwas, die Ärmel waren mir etwas eng geraten, so dass ich mich schweren Herzens entschieden habe, den Ärmel neu zu stricken. Sie sind jetzt immer noch etwas knapp, ich krieg sie aber über Longsleeves. Dann folgte noch eine Knopfsuche und jaaa, dann im Juli war sie tatsächlich fertig. Perfektes Wetter, um in warmen Strickjacken zu posieren ;).


Getragen habe ich sie inzwischen fleißig - nur noch keine Bilder davon gemacht. Das haben wir jetzt am Wochenende endlich nachgeholt - bei einer kleinen Wanderung, bei der wir ungeplant im Schnee landeten. Aber mit Strickjacke ist man ja gegen alles gewappnet (ja, ich hatte natürlich noch einen Mantel darüber an ;)).




Mit der Passform bin ich sehr zufrieden, die Schulterpasse oben sitzt super und auch die Knopfleiste würde im Normalfall überall ordentlich schließen. Im Moment bahnt sich da allerdings das Winterkind seinen Weg, aber man kann die Jacke ja auch offen oder halboffen gut tragen.




Die Hose auf den Bildern ist übrigens meine zweite Beinfreiheit - diesmal in der Wintervariante aus stretchigem Babycord. Funktioniert ebenfalls ganz wunderbar :). Und weil es sich bei dem Outifit um echte Alltagsklamotten handelt, gehts damit auch mal wieder zum memademittwoch.

Vor dem "Steeken", also dem Aufschneiden der fertigen Jacke (die wird geschlossen mit Rundstricknadeln gestrickt, andernfalls gäbe das Stricken mit den mehreren Farben nur Kuddelmuddel) hat super funktioniert. Ich habe mir vorher viel durchgelesen, Videos geguckt und natürlich auch ein Probestück aus der Wolle gemacht. Nachdem beim Probestück die Variante "Häkelkante senkrecht machen, einfach aufschneiden, von Hand festähen" gut funktioniert hat, habe ich mich auch bei der Jacke dafür entschieden. Da geht wirklich nichts auf - auch wenn es sich bei der Wolle nicht um echte Shetlandwolle handelt (die ist nochmal kratziger, verhakt sich so leichter ineinander und hält somit auch besser; ich habe Finch von Quince&Co verarbeitet, 100% Wolle ohne Superwash-Ausrüstung o.ä.).

Innenleben



Nach dem Aufschneiden habe ich die Seiten dann einfach umgeklappt und an der Häkelkante (der orange Streifen) von Hand festgenäht. Die Knopflochblenden wurden vorher schon an die Jacke gestrickt.
Auf den Bildern sieht man auch gut, wie schön gleichmäßig die Maschen nach dem Waschen und Spannen geworden sind - fürs erste Stück bin cih jedenfalls sehr zufrieden.


Und zum Abschluss gibts noch zwei weitere Fotos vom Hochzell-Schachten bei Bodenmais - etwas unwirklich, das Ganze (inzwischen sitze ich wieder in Südbaden bei goldener Herbstsonne und etwa 12°C im Positiven..) - aber wunderschön wars trotzdem!



Damejakka Loppa
. alle Details gibts auf meiner ravelry-Projektseite
. Dauer: Januar bis März gings flott voran: Körper und Ärmel fertig, Ärmel habe ich dann nochmal aufgetrennt und ab dann zogs sich etwas. An sich aber 3-4 Monate.
. Wolle: Finch von Quince&Co in sabine  als Hauptfarbe, CC1: kumlien’s gull, CC2: slate, CC3: fox, CC4: audouin und CC5: barolo

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Babystricken: Eine Decke für den Neffen

Ist hier grad sehr kinderlastig, aber was soll ich sagen - die Verwandtschaft schläft nicht ;). Natürlich habe ich mich über die Ankündigung, zum vierten Mal Tante zu werden sehr gefreut - ein bisschen besonders vor allem, weil es sich dieses Mal um Nachwuchs auf "meiner Seite" der Familie handelt - meine Schwester ist Mutter geworden.

Zur Begrüßung wollte ich eigentlich eine Decke stricken. Ruhig ein bisschen größer, damit das Kind später auch noch was davon hat. Jaaa, was soll ich sagen.. schlechte Idee! Gestreift, kraus rechts - das langweiligste, größte Strickprojekt ever! Es nahm und nahm gefühlt kein Ende, in den Urlaub mitnehmen konnte ich es nicht (bisschen voluminös fürs Flugzeug) und so gingen einige Abende rein. So ganz pünktlich fertig war sie dann auch nicht, aber jetzt, 5 Wochen später konnte ich die Decke dann beim Erstbesuch persönlich vorbeibringen.



Gestrickt habe ich die Decke aus 16 Knäuel Cool Wool Big von Lana Grossa à 50g - pro Farbe 100 g. Die Endgröße nach dem Waschen ist ca. 106 cm x 135 cm (das war schon auch das, was ich mir anfangs vorgestellt hatte.. nur strick ich einfach zu langsam für sowas!). Mit 3,5 mm Nadeln habe ich ca. 3-4 Monate immer mal wieder daran gesessen.


Die Wolle fasst sich sehr weich und angenehm an - nur in einem Knäuel hatte ich arg viel spleißenden Faden, das war ziemlich nervig. Aber vermutlich ist halt immer mal wieder ein Montagsknäuel dabei.. Damit die Kanten schön werden habe ich die letzte Masche in einer Reihe mit dem Faden vor dem Strickwerk nur abgehoben und in der nächsten Reihe dann gestrickt, das ergibt einen schönen Abschluss.

Die Mama war übrigens sehr begeistert von der Decke, der Kleine hat dazu glaub ich noch keine Meinung.. ;).


Und weil ich das "Hurra, du bist da!"-Paket nicht so ganz ohne was fürs Kind (der Rest war eher für die Mama - selbstgekochtes Tomaten-Sellerie-Sugo, Stilltee, Kompressen für die wunden Brustwarzen etc.) verschicken wollte, habe ich noch schnell (ja, das geht nun wirklich fix!) eine Hose und ein passendes Halstuch fürs Kindelein genäht.
Die Pumphose habe ich nach einem Freebook von Little Bee in der Größe Newborn aus einem Stück dickeren Restejersey genäht, den ich noch im Schrank hatte - die Hose passt auch einem eher kleinen und schmalen Baby (ca. 3000 kg) schon ganz gut, lt. der Mama besser als einige gekauften. Und sie ist schon irgendwie ziemlich süß..

Samstag, 30. September 2017

Babystricken: Puerperium Cardigan

So ganz langsam gehts los, die Strickerei und Näherei fürs Winterkind. Im Urlaub wollte ich gern ein kleines Strickprojekt dabei haben - was eignet sich da besser als Babykleidung? Ein bisschen therapeutisch wars auch, meditatives sich an den Gedanken gewöhnen, demnächst ein kleines Wesen umsorgen zu dürfen/müssen.


Geworden ists etwas sehr schlichtes, klassiches - der Puerperium Cardigan von Kelly van Niekeerk; Wurde auf ravelry läppische 9199 Mal bisher gestrickt. Muss ja gut sein, das Ding. Praktisch auch: so Kleinkram verbraucht endlich mal Wollreste - ich habe einen Rest Rohrspatz & Wollmeise Merino DK in der Farbe QED verwendet (ursprünglich im Blue Sand Cardigan verarbeitet).


Die kleinen Holzknöpfchen mit buntem Rand gabs im Set von Rico - sie gefallen mir zur schlichten Farbe wirklich gut.
Der Pulli ließ sich super stricken, Anleitung ist verständlich und gibt keinerlei Probleme. Bin ja mal sehr gespannt, ob das Teil passt - irgendwie erscheint es mir etwas arg breit... Dieses Rätsel lüftet sich dann aber erst im Januar..
Man sieht auf den Bildern übrigens sehr gut, wie unterschiedlich fest und gleichmäßig ich mit hin-und-her (Körper) und nur rechts mit Nadelspiel (Ärmel) stricke. Mein Perfektionismus sagt "hmpf", mein Hirn sagt: "Das Kind störts wohl kaum!".



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Strickmuster: Puerperium Cardigan via ravelry
Wolle: Wollmeise DK in QED
Nadeln: 3.5 mm

Mittwoch, 13. September 2017

Beinfreiheit - eine Sommerhose

Nicht ganz pünktlich zum Ende der Sommerpause beim memademittwoch möchte ich mich hier auch mal wieder melden. Ist ja nicht so, dass die Hände still stehen würden, aber ich bin einfach unmöglich, was das Dokumentieren und Fotografieren fertiger Sachen betrifft.. hier hab ichs aber doch mal geschafft!

Der Sommerurlaub führte uns dieses Jahr auf einen Roadtrip durchs Baltikum (genauer gesagt durch Lettland und Estland) - da war eine leichte, lange Sommerhose genau richtig im Gepäck.


Entstanden ist sie nach dem sehr einfachen (und kostenlosen!) Schnitt "Flotte Beinfreiheit" von Yva R. Genial konstruiert - nur ein Schnittteil für die Hose und trotzdem Taschen! Die Hose sitzt am Hintern enger und wird dann schön weit, so wie ich das im Sommer mag. Man kann sie sehr hippiesk-lässig tragen oder mit einem schickeren Top und Kette durchaus auch edler tragen.


Ich habe die tief sitzende Variante genäht und ihr einen relativ hohen elastischen Bund gegönnt - so passt der wachsende Bauch auf alle Fälle gut hinein - mit Abstand die zur Zeit bequemste Hose, die mich auch schon so manchen Arbeitstag bei 35°C gerettet hat.


Als Stoff habe ich Musselin von Frau Tulpe verwendet - eine super Wahl hierfür, der Stoff fällt sehr weich und schön. Beim Zuschnitt wollte ich den Stoff eigentlich erst als unelastisch zuschneiden (unterschiedliche Größen für elastische bzw. nicht elastische Stoffe), aber dann hätte der Stoff nicht gereicht. Und eigentlich, wenn man das Gecrinkel nicht aufzieht ist Musselin ja irgendwie doch elastisch. Ich hab mich da also so durchgemogelt, zum Schluss hatte ich mein ewiges Hosenproblem - vorne irgendwie viel zu viel Stoff. Ca. 3 cm habe ich noch in der mittleren Naht rausnehmen können, den Rest habe ich in zwei Fältchen gelegt. Und jetzt überleg ich mir, ob ich nicht auch noch eine Variante in dünnem Cordstoff für den Herbst nähen sollte..


Ach Saaremaa.. ich vermiss dich schon ein bisschen!



Dienstag, 18. Juli 2017

Hübsch eingehüllt

Nachdem ich mich im letzten Beitrag ja sowieso quasi geoutet habe, kann ich jetzt auch gleich mal weitermachen. Und nähte: Eine Mutterpasshülle.  Ich war ja eigentlich der Meinung: Das braucht nun wirklich niemand. Bis ich den Pass nach dem dritten Arztbesuch (nee, was muss man denn da jetzt auch dauernd hin) aus meiner zugegebenermaßen großen, nicht richtig gut unterteilten Handtasche fischte und feststellte: Wenn ich so weitermache hält der keine weiteren 6 Monate durch.


Also doch eine Schutzhülle - bei Miss Margerite fand ich eine Version, die mir von der Aufteilung her zusagte und alle Maße bereit hielt, ich bin ja faul. Stoffe fanden sich für so ein Kleinprojekt problemlos im Vorratsschrank, wird sowieso Zeit, dass der mal leerer wird. Also ein paar Kombinationsmöglichkeiten aneinander gehalten und mich letztendlich für diese hier entschieden (nein, keine Bärchen, kein Hellblau, kein Rosa, ich weigere mich):


Zweierlei Reststoffe Baumwoll/Leinen-Gemisch von Echino Kokka - der wunderschöne Apfelstoff, aus dem das Pendant zur Schwalbenshorts wurde und ein Restchen von einem Sofakissen. Dazu schlichte schwarze, etwas festere und leicht strukturierte Baumwolle, die in ihrem früheren Leben mal ein sehr einfacher LARP-Umhang vom Mann war (Rechteck, Loch für den Kopf in der Mitte, Kunstblut drauf, those were the days).

Es folgt Ausschneiden, Bügeln und Zusammennähen, das ist alles recht fix gemacht. Ich baue noch ein Gummiband ein, das alles etwas beieinander hält, das hätte ich auch etwas länger lassen können, so spannt es ein bisschen.


Innen sind einfach zwei Laschen, in die das Heft eingesteckt wird, auf der großen linken Innenlasche befindet sich außerdem noch ein Fach für die Ultraschallbilder. Gute Idee, die flogen bisher nämlich auch einfach im Pass irgendwo rum.

Zuschnitt und Nähen hat vielleicht ein bis zwei Stunden gedauert (wohl eh er eine..), also wirklich ein fixes Projekt. Und wenn man die Maße etwas anpasst funktioniert die Anleitung natürlich auch für sämlichte anderen Heftchen.
Ich freu mich jetzt jedenfalls drüber, die Stoffkombi mag ich sehr. Und der Pass freut sich bestimmt auch, dass ihm (weitere...) Eselsohren erspart bleiben ;).





Mittwoch, 21. Juni 2017

Sommerliche Schwalben-Shorts

Pünktlich zum Sommerbeginn habe ich mir mal was ganz Neues genäht: Shorts. Ich habe wirklich lange an einem Schnittmuster hin- und herüberlegt. Pinterest rauf und runtergesucht und zig Modelle angeguckt.

Coachella? Doch zu Mädchenhaft mit diesen überlappenden Vorderteilen, sowas hatte ich nicht im Kopf. Eher sowas wie Hotty von Nikidz oder die Shorty Legs von Sara und Julez. Und wo bin ich dann hängen geblieben? An einem Burdamodell, das ich mir schon vor Jahren eingemerkt hatte. Und jetzt, endlich, endlich - wenn auch leicht verändert genäht habe - Modell 105 aus Burdastyle 07/2013.


Das hatte alles was ich wollte - Saumaufschlag, Hüftpassentaschen, Bundfalte. Und die Hose hat mir so gut gefallen (und braucht erfreulich wenig Stoff), dass ich mir gleich zwei genäht habe - eine Variante aus grauem Appel-Baumwollleinen, das leider noch vor der Kamera flüchtet und Modell Nummer 2 aus einem ganz leichten, stretchigen Denim mit Schwalben, auch von Frau Tulpe. Ein Träumchen von Stoff!


Ich habe schon lange nichts mehr nach Burda genäht und war größentechnisch etwas unsicher - auf die Maßtabelle war damals schon kein Verlass (danach soll ich mir Größe 40 nähen..?), ich habe das erste (unstretchige) Modell dann mal in 38 zugeschnitten, immerhin sollte es keinen Reißverschluss und richtigen Bund, sondern einen Jerseybund bekommen. D.h. der Rest muss auch so über Hüfte und Hintern. Das war dann aber so reichlich, dass ich an den mittleren Nähten vorne und hinten nochmal je 1 cm rausgenommen habe (also - 4 cm Weite insgesamt). Damit wars dann perfekt.
Ich mag die Optik von richtigem Bund mit Reißverschluss und Gürtelschlaufen sehr, doch a) hab ich noch nie im Leben einen wirklich guten Hosenreißverschluss fabriziert und wichtiger b) braucht der Bauch diesen Sommer vermutlich noch ein bisschen Bequemlichkeitsweite ;). Drum haben beide Varianten einen Jerseybund, Variante Schwalbe sogar einen recht langen, den klappe ich mir derzeit noch um, das finde ich ganz angenehm.



Die Beschreibung, wie die angeschnittenen Saumaufschläge zu nähen wären habe ich übrigens nicht verstanden - bei mir gab das immer eine unschöne Naht, drum hab ich sie einfach gesäumt, nach oben doppelt eingeklappt und von Hand an ein paar Stellen fixiert. Optisch sind sie jetzt genauso, wie ich sie haben will. Kleines Gimmick: Die Nahtzugaben habe ich mit blau-weiß gestreiftem Schrägband eingefasst. Ich bin total zufrieden!


Perfekter Begleiter für einen Bade- und Spaziertag im wunderschönen Verzascatal..


Und da heute Mittwoch ist, wird wieder fleißig gesammelt - vielleicht ist ja noch die ein oder andere Inspiratioin für Sommernähwerke dabei? Ab zum Me Made Mittwoch!

Donnerstag, 1. Juni 2017

Jaaa, da warten eigentlich noch Fotos von Genähtem in der Pipeline, nicht mehr so ganz aktuell (ich sag nur Bärlauchblüte..) - aber da hier gerade der Hochsommer ausgebrochen ist, ist mir nicht nach Posten von Langarmshirts.
Drum nur ein kurzer Einblick in die vergangene Kartenmacherei - zwei Mal Baby-Willkommenskarten, einmal ein ein kurzer Gruß zum Muttertag. Endlich mal wieder die Aquarellfarben rausgeholt - macht ja schon Spaß!

Hurra du bist da! - Aquarellfarben, Tusche und Masking-Tape.






Und einmal ein paar Blümchen (noch verbesserungsfähig..) und alles Liebe zum Muttertag. Und der erste Versuch, mit Feder und Aquarellfarbe zu schreiben - siehe da, es funktioniert (schwarz war mir als Kontrast hier zu hart).


Demnächst dann auch wieder Klamotten, ich hab sogar noch fertig Genähtes, unfotografiertes hier herumliegen..

Mittwoch, 26. April 2017

Kimono meets Tangram

Das hier ist mal wieder ein Fall für "was lange währt" - die Ottobre Woman 2/2015 hatte ich mir wegen einer Kimono-inspirierten Jacke (Modell "Japanese inspired" gekauft. Dann gabs keinen Stoff dazu, dann geriet das Schnittmuster in Vergessenheit. Dank der Me Made Mittwoch-Linksammlung und meiner kürzlich erneut erwachten Nähmotivation stieß ich dann auf die Variante von Bimbambuki (deren Kleidungsstil ich so sehr mag). Hirn sagt: ratter ratter.. das Schnittmuster hast du doch auch!


Dann stieß ich noch auf den wunderbaren Bio Jaquard vom Stoffbüro (auf der Schwäbischen Alb gewebt, ist das nicht toll?) und ich wusste - der ist es! Grafisches Muster "Tangram" in taupe/schwarz, dazu ein ganz toller Fall und weicher Griff, ein Traumstoff, der jeden Euro wert ist.










Genäht war das Jäckchen dann recht flott, ich verwende ja nur einen Stoff, daher keine Unterteilungen, wie ursprünglich vorgesehen. Ärmel und Saum bekommen einen extra breiten Besatz, auch die Vorderkantenblende habe ich etwas anders verarbeitet als vorgesehen. Um die Jacke möglichst schlicht zu halten, habe ich alle Blenden/Besätze von Hand angenäht - damit sich ja nichts verzieht. Außerdem mag ich dieses meditative Handgenähe sehr.


Die Schulternähte habe ich mit etwas Bandvlieseline verstärkt - etwas spät fiel mir auf, dass weiß jetzt nicht die allerschlaueste Farbe war.. aber gut, sieht man ja wirklich nicht. Die Nahtzugabe der Rückenpasse habe ich mit einem Schrägbandrest eingefasst, den ich vor Jahren mal in Straßburg gekauft habe. So wird die Naht etwas stabilisiert und es sieht hübscher aus. Ein kleiner Farbtupfer im Taupe/Schwarz. Hier sieht man auch, dass ich die Schulterpasse noch wie vorgesehen abgesteppt hatte - im Rücken habe ich darauf verzichtet, eigentlich mag ich hier den schlichteren Look lieber, auftrennen wollte ich aber auch nicht.


Ursprünglich wollte ich keinen Bindegürtel dazu machen - dann habe ich etwas rumprobiert und festgestellt - den Look mag ich auch, kann man ja vielleicht doch mal brauchen. Mit viel, viel Mühe habe ich die Oberseite des Gürtels aus dem Stoff noch rausbekommen - Schnittmuster ist aus einer alten Burdastyle, ich habe leider nicht vermerkt, aus welcher. Gedoppelt mit schwarzer Baumwolle, das gibt etwas Stabilität und ich mag die Möglichkeit, die schwarze Seite nach oben zu tragen.

Insgesamt mal wieder ein Teil, was schon nach einem Monat zu einem der Lieblingsstücke im Kleiderschrank mutiert ist. Genau  mein Stil. Lässig, irgendwie elegant, bequem und wandelbar. Geht zu Kleid genauso wie zur engen oder Boyfriend Jeans. Und vielleicht nicht die letzte Jacke dieser Art..