Dienstag, 16. Juni 2015

Neu auf den Nadeln: Quicksilver

So Stricknadeln liegen hier ja inzwischen gar nicht mehr lang brach. Serienabend ohne Wolle in den Fingern? Kaum noch vorstellbar.. und selbst wenn ich in Schneckengeschwindigkeit vor mich hinstricke.

Beim letzten Wollkauf für VitaminD#2 sprangen noch drei weitere Garne mit in den Einkaufskorb: Mare, Ginger und Amber, ebenfalls Tosh Merino Light. Farben im Internet sind ja sone Sache, ich war erstaunt, wie perfekt die drei Farben harmonieren. Mare hat sowohl Teile dieses Schwefelgelbs, wie auch des Ockerrots in sich. Perfekt für ein Dreiertuch dachte ich und griff mir die Anleitung zu Quicksilver von Melanie Berg, einem großen asymmetrischen Tuch, bei dem sich Streifen mit Netzkeilen abwechseln.


Nur irgendwie.. werd ich mit meiner Farbwahl noch nicht so richtig warm. Die erste Assoziation war Hogwarts (nur bin ich jetzt nicht eben als großer HP Fan bekannt..), insgesamt bin ich mir nicht sicher, ob ich nicht besser Farben mit mehr "Wumms" hätte nehmen sollen - dunkelgrau/grau in Kontrast zu Türkis oder so (aber ich kann ja nicht alles in Petroltönen stricken...). Auf der anderen Seite entfaltet sich die Schönheit öfter auch erst im Gesamten, zum Schluss. Also einfach mal weiterstricken.. schließlich brauch ich ein Urlaubsstrickprojekt. (Klar, Portugal.. da freut man sich immer, ein wärmendes Tuch auf den Knien zu haben ;) ).


Der Meister im mehrfarbig stricken bin ich nicht, dauernd vergess ich Garn am Rand mit nach oben zu führen oder verhedder mich ziemlich, so dass ich immer wieder Zeit ins Aufdrillen investieren muss. Aber mich hetzt ja keiner, ich hab ja Zeit..

Farbwunder Mare. Hier sieht man die verschiedenen Töne mal ganz gut.


Mittwoch, 10. Juni 2015

Schönschreiben.

Ooh, so ruhig hier. Im echten Leben allerdings nicht ganz untätig - inzwischen ist zum Beispiel mein blaues Vitamin D Jäckchen fertig, sobald ich Fotos habe, werde ich genaueres berichten! Außerdem war es mal wieder an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren.


Schon eine ganze Weile bewundere ich Kalligraphie (vor allem die etwas moderner aussehende), wie z.B. bei the art of confusion und daher habe ich mir vor noch längerer Zeit tatsächlich auch mal Feder und Tusche zugelegt.. nur wo anfangen? Immer mal wieder kreuzten meine Wege im großen weiten Internetz den schönen englischsprachigen Blog the postman knock. Hier stieß ich (neben vielen, vielen praktischen Infos) auch auf "falsche Kalligraphie", also nicht mit Feder und Tusche, sondern mit ganz einfachen Filzstifen oder Finelinern (ich benutze hier Copic Marker in 0.5 mm) gemalt/geschrieben. Und dachte mir - kann ich ja mal ausprobieren. Lindsey verstärkt dabei die Downstrokes einfach nachträglich - und schon sieht das Schriftbild fast aus wie mit Feder geschrieben. Funtkioniert ziemlich gut. Und weil ich noch etwas mehr üben möchte, habe ich ihren Kurs für den Kalligraphiestil "Kaitlin" erworben (ich mag das Schriftbild sehr, zu verschnörkselt ist nichts für mich). Ein dickes pdf mit vielen, vielen Übungsseiten. Noch bin ich mittendrin - aber es macht schon richtig Spaß.

Erste Anwendungen hab ich auch schon gefunden - neben Holunderblütensirupanhängern sind so auch mit sehr einfachen Mitteln Geschenkanhänger gebastelt oder Karten beschriftet. Sieht ziemlich schick aus und kostet praktisch nichts. Etwas festes Papier - aber auch Ausrisse aus Katalogen (s.u.) lassen sich hervorragend beschriften.
Für die Karte habe ich auch endlich mal wieder den Aquarellkasten rausgeholt. Wieder mehr den Pinsel schwingen, noch so eine Vorhaben.. Ich bin noch mitten im Übungsprozess, aber es hat was Entspannend, ich hoffe, ich bleib dran ;).



Aber auch ohne Üben und Nachahmen irgendwelcher Schreibstile kann man nette Anhänger fabrizieren - die hier sind noch vor Kenntnis eines bestimmten Stils entstanden, ich habe mich einfach in Schönschrift mit Feder und Tusche versucht (auch wenn ichs heute schon wieder gaaanz anders machen würde). Dazu helfen Masking Tape, Wimpelstempel und kleine Aufkleberpunkte - die benutze ich gerne als farbige "Lochverstärker". Aufkleben, Lochen, fertig. 
Zusammen mit Ingwer-Eisteesirup ein nettes Sommer-Mitbringsel, was bei den Beschenkten immer gut ankommt :). Falls sich jemand fragt: Es gibt spezielle Bastelscheren, die diesen zackeligen Rand schneiden. Wie es überhaupt gefühlt ALLES im Bastelbedarf gibt, ich darf gar nicht so genau gucken gehen..