Montag, 26. November 2012

Lichtlein, brenn..

Heute mal was ganz was anderes, ich habe nämlich Gemütlichkeit für finstere Novemberabende gebastelt. Schon letztes Jahr waren mir die Windlichter aus Seidenpappmachee bei den Naturkindern aufgefallen, dieses Jahr habe ich das Vorhaben dann endlich in die Tat umgesetz.

Ist ja schon ein paar Jahre her, dass ich Laternen mit Hilfe von Tapetenkleister und Luftballons gebastelt habe (so ca. 25...?) - aber ich konnte es noch ;).


Man nehme:
Luftballons (ich habe Wasserbomben genommen)
einen alten Pinsel
Tapetenkleister, dick angerührt
Seidenpapier (ich hatte einen großen Bogen eierschalenfarbenes "pseudo-handgeschöpftes" Papier und weißes Seidenpapier), in Streifen / Stücke gerissen

Jetzt einfach Luftballons aufblasen (meine sind etwas klein geraten), mit Kleiser vollpinseln und halbhoch bekleben, ruhig mehrere Schichten. Über Nacht trocknen lassen und am nächsten Tag die Luftballons platzen lassen. Et voilà - Laternen sind fertig.

Anmerkung:

- Mir gefallen die Windlichter aus dem eierschalenfarbenen, nicht so glattem Papier viel besser, die wirken viel zarter.
- Luftballons unbedingt etwas größer aufblasen, sonst kriegt man - wie ich - Probleme, da ein Teelicht reinzusetzen, bei den ganz kleinen trau ich mich fast nicht, habe Angst, dass mir das zu heiß wird
 - Mit Teelicht beschwert stehen die Windlichter ganz gut - ich würde sie allerdings auf keinen Fall allein lassen (sollte man brennende Kerzen sowieso nicht, ne?)

Hat Spaß gemacht!

Montag, 19. November 2012

Murks in Blau

Zur Zeit ist ja richtig viel los hier ;). Das liegt zum einen an einem Strohwitwen-Wochenende vor ein paar Wochen, zum anderen daran, dass der Hausfotograf und das Model endlich mal wieder beide bei Tageslicht zu Hause waren.

In der aktuellen Ottobre Woman 5/2012 (hier eine Übersicht der Modelle) sprachen mich beim Durchblättern gleich ein, zwei Sachen an (die Mäntel finde ich ganz gut, auch wenn gerade nicht akut, ein oder zwei Kleidchen und dann noch die Nr. 2, dieses Wickeldingsda), also habe ich sie gekauft. Genäht habe ich noch nie was aus dem Heft, obwohl ich schon zwei, drei Hefte zu Hause hatte.

Also, auf dem Plan steht Modell Nr. 2 "Warmly wrapped", Stoff ist gefunden (gar nicht so einfach, dünnen Strickdings, nicht zu teuer und halbwegs angenehm anzufassen zu bekommen), los gehts.
Etwas nervig finde ich den Schnittmusterbogen, da die Linien für alle Größen gleich sind (nicht wie bei Burda gestrichelt, gepunktet etc.), aber auch das ist geschafft. Das Modell hat ja auch nicht allzuviel Teile.

Beim Nähen eine weitere Premiere: Pseudo-Flatlocknähte. Was die gute alte Nähmaschine nicht alles kann.. sehr faszinierend, die Nähte sind am Schluss auf diesem Stof fast unsichtbar. Auch faszinierend, aber total nervig: Dauert eewig. Für die sehr lange Umschlagnaht brauche ich ungelogen ca. eine halbe Stunde. Hilfe!
Na - wer findet die Naht?


Sonst alles problemlos, bis.. ja bis wir zum Ärmel einheften kommen. Ärmel geheftet - sehen mir schon schmal aus und die Anprobe bestätigt die schlimmsten Befürchtungen - ich komm nicht rein, no way. Jetzt habe ich keine sonderlich dicken oder sonst besonderen Arme - selbst ohne irgendwas drunter und mit der minimalsten Nahtzugabe komme ich nicht rein. Was haben die sich dabei gedacht??
Stoff langt natürlich nicht mehr für einen Neuzuschnitt der Ärmel, Stoffladen ist 200 km weit weg, grrrrh.

Ich beschließe dann aber recht schnell, das Teil jetzt nicht in die Ecke zu schmeißen, sondern halt das Beste verfügbare draus zu  machen - die Ärmel wandern in den Müll, die Ärmellöcher schneide ich etwas größer und das ganze wird eine Weste. Zwar ein etwas unsinniges Kleidungsstück, aber immerhin noch tragbar. Insgesamt ist das Teil auch schon sehr kurz, bin inzwischen am Überlegen, ob ich nicht einfach die falsche Größe auf dem Schnittbogen erwischt habe..? Blick auf das Foto im Magazin zeigt aber, dass das auch nicht viel länger aussieht. Vielleicht war mein Stoff auch nicht stretchig genug? Ich weiß es nicht.

Fakt ist: Sollte ich mal ein anderes Ottobre Modell nähen, werde ich definitiv vorher mehr ausmessen. Oder eine Nummer größer nehmen, oder die Nahtzugabe seehr großzügig anschneiden.

Fazit: Mehr oder weniger zufrieden, der Stoff fühlt sich nach längerem Greifen doch zu "künstlich" an, die Länge ist für mich eigentlich Quatsch, denn da frieren meine Nieren und die Farbe.. ich weiß auch nicht. Note 3-4 würd ich sagen. Kann ja nicht immer alles begeistern.




Sonntag, 18. November 2012

Resteverwertung: Spiral-Stulpen

Wahre Stricksüchtige lächeln vermutlich über meinen Wollvorrat - er passt immerhin noch in zwei große Stofftüten. Mir ist auch noch nicht so ganz klar, was man mit einzelnen Restknäulen so anfängt und so habe ich immerhin mal gleiche Wollstärken zusammen sortiert.

Dabei fiel mir der doch noch ganz ansehnliche Rest Wollmeisensockenwolle in die Finger, der beim Stricken des roten Summer Dim Tuches übrig geblieben war. Daraus sollte sich doch noch was machen lassen..? Neue Stulpen brauche ich sowieso und so kam mir das Spiral Mitts Strickmuster von Jennifer Little in den Sinn.


Die Stulpen werden von oben nach unten gestrickt - erschien mir sinnvoll, so kann ich die Wollmenge theoretisch besser anpassen. Außerdem lerne ich gleich, wie man Picot-Kanten strickt, ist ja gar nicht mal so schwer!
Das Problem an der von oben-strick-Geschichte ist, dass man wenn man nicht aufpasst ein ziemlich großes Loch zwischen Hand und Daumentunnel hat. Daher sollte man unbedingt aufpassen, dass man den Daumentunnel möglichst mittig zwischen die Umschläge des Spiralmusters setzt. Habe ich das erste Mal nicht gemacht, dann wirds richtig hässlich. Also wieder auftrennen und ein zweiter Versuch - hat dann viel besser geklappt. Es bleibt noch ein kleines Loch übrig, dass ich dann am Ende einfach zugenäht habe.



Insgesamt fände ich das Muster mit etwas gleichmäßiger gefärbtem Garn schöner, aber da es sich zum Resteverwertung handelt, war das jetzt nicht so schlimm.

Eine weitere Änderung: Picotkanten sehen zwar hübsch aus, stehen aber immer etwas weg - ich hatte Angst, dass mir das um die Arme zu kühl wird bzw. nicht so toll aussieht, also gabs ein Rippbündchen. Wenn ich mir jetzt so die Originalfotos angucke, wäre Picot evtl. doch etwas hübscher gewesen. Ist jetzt aber auch schon egal. Und wenn wir schon am Mäkeln sind - etwas länger hätt ich sie machen können. Ich habe jetzt nämlich immer noch 20 g übrig!! Meine Motivation, die Bündchen wieder aufzutrennen und die Stulpen etwas länger zu stricken, hält sich allerdings gerade in Grenzen. Aber ich wills nicht ausschließen ;). Was würdet ihr machen?



Dafür, dass ich anfangs gar nicht so glücklich mit den Stulpen war, hatte ich sie allerdings jetzt schon ziemlich viel an. Also, vielleicht gibts doch ein zweites Mal..?

Die Fakten:
Strickmuster: Spiral Mitts von Jennifer Little
Wolle: 44 g Wollmeise 100% Pure Merino superwash in Granat
Nadeln: 2.5 mm Nadelspiel
Änderungen: Daumentunnel: 24 M angeschlagen (statt 28), für die restliche Hand 48 M statt 56 M angeschlagen, Rippbündchen statt Picotkante am unteren Ende

Samstag, 17. November 2012

Rosige Zeiten II

Ich hatte es ja schon angekündigt, dem Rosentäschchen ist ein Rosen-Kleidungsstück vorausgegangen. Ich habe wirklich länger überlegt, ob ich diesen Stoff wirklich kaufen soll - zählen Rosen weder zu meinen Lieblingsblumen, noch hab ich es sonst mit sehr romantischen Motiven. Letztendlich mochte ich aber die Farben, die kleinen Beeren und den Griff so gern, dass ich mir einen guten Meter mitgenommen habe.

Anfangs stand tatsächlich sogar die Idee im Raum, daraus ein Kleid zu machen - habe mich dann aber doch dagegen entschieden, hatte keine wirklich zündende Idee, die mir gefallen hätte. Und auch so war ich beim Schnitt ingesamt wenig kreativ - ich wollte auf keinen Fall etwas zu romantisches. Also: keine Rüschen, keine Bänder mit Schleifchen, am liebsten ganz schlicht. Und so habe ich auf einen ganz einfachen Rockschnitt aus der Burda 02/2010 zurück gegriffen, den ich schon einmal für einen etwas wilder gemusterten Stoff verwendet hatte (Apfelrock aus dem Jahr 2010).

Der kurze Rock hat schräge Hüftpassentaschen, hinten einen nahtverdeckten Reißverschluss und einen kleinen Bund. Sitzt etwas höher als hüftig - evtl. hätte ich ihn noch etwas kürzer machen können. Bin aber insgesamt ganz zufrieden.. bis auf ein klitzekleines Detail. Wer findet den Fehler?

Naa? Gefunden? Ich helf euch. In den ganzen Rosen/Beeren verstecken sich ein paar Vögelchen. Und die müssen leider ihr Dasein auf dem Kopf fristen.. Noch vor dem Zuschneiden habe ich daran gedacht. Und dann trotzdem falsch herum zugeschnitten. Das muss man erstmal schaffen..

Ich mag den etwas "trampeligen" Look zu dem Rock, habe aber schon festgestellt, dass graue Absatzstiefelchen auch ganz gut dazu passen, möchte man es nicht ganz so derb haben. Meine Eltern müssen also keinen Herzinfarkt erleiden, ich trage nicht immer die "hässlichsten Schuhe der Welt" dazu ;).

Montag, 12. November 2012

Rosige Zeiten

Herbst = Handarbeitszeit.. sogar die dieses Jahr eher vernachlässigte Nähmaschine durfte mal wieder ran.
Bei meinem letzten Besuch zu Hause musste ich auch wieder im Stoffhaus Tippel in Deggendorf vorbeischauen - wenn ich an jenem Wochenende doch schon den Holländischen Stoffmarkt verpasst habe.. Ich war aber recht standhaft und habe nur 3 Stoffe mit festem Ziel gekauft. Und was soll ich sagen - alles verarbeitet.
Stoff 1 - grauer Baumwollköper für ein (bis Weihnachten) Geheimprojekt
Stoff 2 - petrolfarbener Strickstretchpolykram für leider Murks - eigener Post folgt
Stoff 3 - etwas kitschiger, grauer dünner Stretchcord mit Rosendruck (!!) spielt u.a. gleich eine Rolle.
Ich bin stolz auf mich!


Los gings mit dem Stretchcord. Wenn mir mal jemand gesagt hätte, dass ich Rosenstoff tragen werde.. ich hätte ihn vermutlich für verrückt erklärt. Kleidungsstück ist bereits fertig, aber mein Hausfotograf und ich, wir sehen uns derzeit leider nur, wenn es dunkel ist, daher noch keine Bilder.

Es blieb allerdings noch genug Rest für ein kleines Zusatzsgeburtstagsgeschenk für eine liebe Freundin - ein Täschchen, um z.B. etwas Schminkkram zum Übernachten/Ausgehen mitzunehmen. Ich habe schon oft genug versucht, mir für sowas selbst ein Schnittmuster auszudenken und bin doch immer wieder eher gescheitert. Also diesmal ein neuer Versuch mit dem "Little Boxy Pouch Tutorial" von three bears.

Eine etwas andere Herangehensweise, ist aber Dank der vielen Bilder alles sehr gut nachzuvollziehen. Da ich nur noch einen schwereren Metallreißverschluss da hatte (war der festen Meinung, da sei noch ein anderer.. waren aber alle zu kurz), habe ich den eher dünnen Cord mit einem Rest dickerer wattigen Vlieseline (H 680) verstärkt. Ich hatte sonst Angst, der Reißverschluss könnte das Täschchen nieder drücken.


Hier sieht man ganz gut, wie die Ecken genäht werden - lustigerweise seitlich. Und man sieht auch - es steht und bleibt in Form. Damit ist es auch schon fast fertig, nur noch das Futter nähen, das per Hand eingenäht wird. Ich dachte erst, ich kann es irgendwie einsteppen - ein Tipp: lasst es bleiben ;). Es wird wirklich schöner und sauberer von Hand.. das nächste Mal dann.

Et voilá - ein kleiner Begleiter für hoffentlich rosige Zeiten:



Das ging ziemlich fix! Ein nettes kleines Projekt, das sich bestens eignet um Reste von hübschen Stoffen aufzubrauchen. ich glaub, ich mach mir auch noch eins..