Montag, 19. November 2012

Murks in Blau

Zur Zeit ist ja richtig viel los hier ;). Das liegt zum einen an einem Strohwitwen-Wochenende vor ein paar Wochen, zum anderen daran, dass der Hausfotograf und das Model endlich mal wieder beide bei Tageslicht zu Hause waren.

In der aktuellen Ottobre Woman 5/2012 (hier eine Übersicht der Modelle) sprachen mich beim Durchblättern gleich ein, zwei Sachen an (die Mäntel finde ich ganz gut, auch wenn gerade nicht akut, ein oder zwei Kleidchen und dann noch die Nr. 2, dieses Wickeldingsda), also habe ich sie gekauft. Genäht habe ich noch nie was aus dem Heft, obwohl ich schon zwei, drei Hefte zu Hause hatte.

Also, auf dem Plan steht Modell Nr. 2 "Warmly wrapped", Stoff ist gefunden (gar nicht so einfach, dünnen Strickdings, nicht zu teuer und halbwegs angenehm anzufassen zu bekommen), los gehts.
Etwas nervig finde ich den Schnittmusterbogen, da die Linien für alle Größen gleich sind (nicht wie bei Burda gestrichelt, gepunktet etc.), aber auch das ist geschafft. Das Modell hat ja auch nicht allzuviel Teile.

Beim Nähen eine weitere Premiere: Pseudo-Flatlocknähte. Was die gute alte Nähmaschine nicht alles kann.. sehr faszinierend, die Nähte sind am Schluss auf diesem Stof fast unsichtbar. Auch faszinierend, aber total nervig: Dauert eewig. Für die sehr lange Umschlagnaht brauche ich ungelogen ca. eine halbe Stunde. Hilfe!
Na - wer findet die Naht?


Sonst alles problemlos, bis.. ja bis wir zum Ärmel einheften kommen. Ärmel geheftet - sehen mir schon schmal aus und die Anprobe bestätigt die schlimmsten Befürchtungen - ich komm nicht rein, no way. Jetzt habe ich keine sonderlich dicken oder sonst besonderen Arme - selbst ohne irgendwas drunter und mit der minimalsten Nahtzugabe komme ich nicht rein. Was haben die sich dabei gedacht??
Stoff langt natürlich nicht mehr für einen Neuzuschnitt der Ärmel, Stoffladen ist 200 km weit weg, grrrrh.

Ich beschließe dann aber recht schnell, das Teil jetzt nicht in die Ecke zu schmeißen, sondern halt das Beste verfügbare draus zu  machen - die Ärmel wandern in den Müll, die Ärmellöcher schneide ich etwas größer und das ganze wird eine Weste. Zwar ein etwas unsinniges Kleidungsstück, aber immerhin noch tragbar. Insgesamt ist das Teil auch schon sehr kurz, bin inzwischen am Überlegen, ob ich nicht einfach die falsche Größe auf dem Schnittbogen erwischt habe..? Blick auf das Foto im Magazin zeigt aber, dass das auch nicht viel länger aussieht. Vielleicht war mein Stoff auch nicht stretchig genug? Ich weiß es nicht.

Fakt ist: Sollte ich mal ein anderes Ottobre Modell nähen, werde ich definitiv vorher mehr ausmessen. Oder eine Nummer größer nehmen, oder die Nahtzugabe seehr großzügig anschneiden.

Fazit: Mehr oder weniger zufrieden, der Stoff fühlt sich nach längerem Greifen doch zu "künstlich" an, die Länge ist für mich eigentlich Quatsch, denn da frieren meine Nieren und die Farbe.. ich weiß auch nicht. Note 3-4 würd ich sagen. Kann ja nicht immer alles begeistern.




1 Kommentar:

  1. Mit dem Schnitt habe ich auch schon geliebäugelt, als ich das Heft neulich in der Hand hatte (allerdings nicht gekauft... vielleicht hätte ich doch?)

    Ich finde es gar nicht murksig, sondern im Gegenteil ziemlich gut. Klar irgendwie unnütz so ein Kleidungsstück, aber auf der anderen Seite halt auch mal was anderes. Ich mag so "merkwürdige" Stücke, die ein bisschen unerwartet sind. Gerade ohne Ärmel und so kurz, sonst wärs halt eine Wickeljacke und das ist zwar hübsch aber auch etwas langweilig. :)

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