Leider wohne ich inzwischen relativ weit weg, so dass ich mich nicht ganz so um Planungen mitkümmern konnte, wie sich das für Trauzeuginnen vermutlich gehört, noch dazu steht bei uns 2 Tage nach der Hochzeit der Umzug an (daher hier auch kein selbstgenähtes Kleid an dieser Stelle, schade eigentlich).
Aber ein bisschen was sollte dann doch einfließen - und da wir schon beim Kleid aussuchen feststellten "alles wo Hochzeit draufsteht kostet gleich mal das Vierfache" bot ich an, das Ringkissen zu nähen. Sollte ja nicht allzu schwer sein.

Dann war ich aber doch lange recht ratlos. Habe mir unzählige Varianten im Internet angeguckt. Wenige gefielen mir, alles was mir so spontan einfiel ging eher nicht - mein Geschmack deckt sich nur seehr bedingt mit dem von meiner lieben Freundin (wir waren ein etwas merkwürdiges Gespann - laut ihrer Aussage"die Tussi und der Grufti" - Tussi würde ich jetzt gar nicht mal unbedingt sagen, der Geschmack geht in Richtung klassisch-elegant und gerne mit Swarovskisteinen (hehe, spätestens da liegen wir seehr weit auseinander). Mit meinen Leinen und Wäschespitzenideen oder noch schlimmer - Naturelemente - brauchte ich ihr also nicht zu kommen. Ahja, zweifarbig sollte es bitte auch nicht sein..
Karstadt nahm mir dann die Entscheidung ziemlich ab, der einzige passende Stoff war ein Brautsatin, fertig bestickt. Nagut, also wirds der. Ich habe dann einfach noch cremefarbenes, leicht schillerndes Organzaband in zwei überlappenden Bahnen aufgenäht, ein Organzaschleifchen gebastelt und aufgenäht und je zwei Satinbändchen für die Ringe drunter angebracht. Hinten (hier hab ich die Perlen abgetrennt, trägt sich unbequem) gibts eine Trageschlaufe aus demselben Organzaband in etwas breiter, damit man das Kissen auch nicht verliert. Ja, das wars dann auch schon. So gaanz zufrieden war/bin ich nicht.. hatte auch noch nach Swarovskiklebelementen geguckt, aber irgendwie Angst, dass mir der Kleber den Stoff zerstört. Also hier klein Blingbling, sorry. Die Namensschildchen sind eigentlich nur Platzhalter. Aber vielleicht auch ganz praktisch, so weiß man im Eifer des Gefechts gleich, welcher Ring der Richtige ist ;). Darf das Brautpaar entscheiden, ob sie bleiben.

Gewünscht wird Geld, das wollte ich aber nicht einfach in einem Umschlag überreichen.
Lange gegrübelt. Bücher durchgeblättert, Internet geguckt (ja sag mal, was gibts denn da für hässliches Zeug!).. und mich schließlich für einen Geldregen entschieden (oh Wortwitz du..).
Porzellangießkanne (später ein Blumentopf oder whatever) mit Floristenschwamm füllen, darein 2 Schaschlickspieße mit Wimpelkette (na endlich, wo ich doch keine Cupcakes backe *gg*). Darauf gibts Geld in Münzen und gerollten, beschleiften Scheinen. Alles auf ein Moosbett setzen und kunstvoll (ähäm) in Blumenfolie einpacken. Kärtchen schreiben, überreichen, feiern. Alles gute liebe Olga, lieber Christoph - auf viele, viele glückliche gemeinsame Tage!

Ach und weil ich doch noch Zeit hatte: Kleines Gimmick für die morgendliche Brautvorbereitung (oder den Vorabend, oder wann halt nötig um hibbelnde Bald-Bräute zu beruhigen): Mantrasekt und -schokolade. Anhänger mit Mantra umbinden, fertig.
(Nein, ich sag jetzt nicht, dass mir seitdem das höchst hochzeitlich anmutende "Ich bin die Ruhe selbst" von Janus im Kopf herumspukt.. ;).)
