Zur Erinnerung: Geplant war ein lockeres, leichtes Leinenhemdblusenkleid zum über den Bikini werfen oder an der Strandpromenade entlang schlendern (haha, nur in meinen Träumen; Strandpromenade ist weit und breit keine in Sicht..). Schnitt aus Burda 06/2011, Modell 105A.
Beim Durchwühlen meiner Stoffvorräte fand sich noch lila Leinen - die Farbe hätte ich sonst zwar vermutlich nicht unbedingt gewählt, aber er muss ja weg. Eingeplantes Detail, dass ich an einer Tunika gesehen habe und mir gut gefallen hat: Kleine bunte Dreiecke in der Knopfblendennaht mitfassen, die mich an Wimpelketten erinnern. (Und die wiederum an Boote. Und die an Wind. Und daher der Name des Kleids. ;) ).
Schon kurz nach dem Zuschnitt dann "Oh Mist#1": Ich habe den Zuschnittplan nicht richtig gelesen, das Rückenteil hätte eigentlich nicht im Bruch zugeschnitten gehört, da wäre eine Rückennaht geplant gewesen. Nagut, die wird gestrichen. Dann liefs erstmal ganz gut.

Ich habe noch kaum Knopflochblenden genäht, also habe ich mich bemüht, und wirklich alles nach Anleitung gemacht. Geheftet, gebügelt, genäht. So langsam habe ich akzeptiert, dass das wirklich sinnvoll ist ;).. zwischendurch sank dann die Motivation, denn irgendwie.. fällt der Stoff nicht so, wie ich mir das vorstelle. Der Schnitt ist unten ja ziemlich eng, ich komme zwar ordentlich rein, aber richtig optimal zufrieden bin ich nicht. (Kennt ihr, oder? Wenn das Projekt schon während des Entstehens nicht so wird, wie man sich das vorstellt schwindet die Motivation leider ziemlich)
Ich habs dann trotzdem fertig gemacht, war ja doch schon recht weit gekommen. Habe zum ersten Mal ordentliche Manschettenblenden fabriziert (einmal sehr ordentlich, einmal fast ordentlich). Und dann kamen die Knopflöcher. Habe natürlich ein Probeknopfloch genäht, passt. Um dann alle Knopflöcher strunzdumm 0,5 cm kleiner zu nähen als das Probeknopfloch. Schreikrampf #2.
Passt. Nicht.

Variante 2: "Nur Mut" - den unteren Steg auftrennen und die Knopflächer nochmal um 0,5 cm verlängern. Für diese Option habe ich mich dann entschieden und es hat erstaunlich gut geklappt. Wenn die Knöpfe geschlossen sind, fällt das gar nicht auf.


Insgesamt bin ich doch froh, dass Kleid fertig genäht zu haben. über Leggins und mit einem dünnen Gürtel etwas locker geschoppt macht sichs bestimmt ganz gut für einen Stadtspaziergang.
Für meinen Geschmack hätte das Kleid etwas weiter und damit bequemer sein können, vielleicht liegts auch an meinem Stoff, der fällt nicht so schön weich, gerade im Bereich der Saumblende ist das doch ganz schön steif.
Dafür bin ich mit den Details wie Knopflochblende und den Taschen ganz zufrieden - wird sich zeigen, wie oft ich das Kleid dann tragen werde. Wenn der Frühling dann mal kommt. Irgendwann.
Einmal an der Puppe, die hat zwar meine Maße, aber irgendwie sitzt das Kleid an lebendiger Person doch besser. Das Puppenbild ist aber heller, daher trotzdem mit von der Partie.

